[{"title":"Fibroadenom der Brust: \u00c4tiologie, Klinik, Diagnose und Behandlung","link":"https:\/\/wiki.voka.io\/de\/krankheit\/onkologie\/fibroadenom\/","category_name":"Onkologie","is_video":"yes","image":"https:\/\/storage.googleapis.com\/dev_wiki_voka_io_303011\/articles\/en\/oncology\/fibroadenoma\/3d-model-of-fibroadenoma.webp"},{"title":"Brustzyste: \u00c4tiologie, Klassifikation, Klinik, Diagnose und Behandlung","link":"https:\/\/wiki.voka.io\/de\/krankheit\/onkologie\/brustzyste\/","category_name":"Onkologie","is_video":"yes","image":"https:\/\/storage.googleapis.com\/dev_wiki_voka_io_303011\/articles\/en\/oncology\/breast-cyst\/3d-model-of-breast-cyst.webp"},{"title":"Intraduktales Papillom: \u00c4tiologie, Klinik, Diagnose und Behandlung","link":"https:\/\/wiki.voka.io\/de\/krankheit\/onkologie\/intraduktales-papillom\/","category_name":"Onkologie","is_video":"yes","image":"https:\/\/storage.googleapis.com\/dev_wiki_voka_io_303011\/articles\/en\/oncology\/intraductal-papilloma\/3d-model-of-ductal-carcinoma-in-situ.webp"}]
Thermische Läsionen der Nase entstehen durch eine Exposition gegenüber extrem niedrigen oder hohen Temperaturen mit Schädigung der Haut und des darunter liegenden Gewebes.
Verbrennungen der Nase
Ätiologie
Verbrennungen werden durch die Einwirkung von heißen Flüssigkeiten, Dampf und starker UV-Strahlung (Sonnenbrand) auf die Nasenregion verursacht. Je höher die Temperatur der schädigenden Flüssigkeit (Dampf) und je länger die Einwirkungszeit, desto größer ist die Läsion.
Anatomie
Verbrennungen werden anhand der Tiefe der Hautschädigung klassifiziert.
Bei oberflächlichen Verbrennungen (entspricht Grad 1) ist nur die oberste Hautschicht – die Epidermis – geschädigt.
Bei oberflächlichen, nicht-vollschichtigen Verbrennungen (Grad 2) sind die Epidermis und die oberen Schichten der Dermis (Papillarschicht) geschädigt.
Bei tiefen Verbrennungen (Grad 3) sind Epidermis, subkutanes Fett und Hautanhangsgebilde (Haarfollikel, Schweißdrüsen) geschädigt.
Bei tiefen, vollschichtigen Verbrennungen (Grad 4) kommt es neben der Haut auch zur Nekrose von Muskeln, Sehnen und Knorpeln, wobei das Knochengewebe freigelegt wird.
Die Heilung der ersten beiden Grade erfolgt durch Epithelisierung der Wundfläche, 3-4 durch eine Vernarbung.
Symptome
Verbrennungen jeden Grades verursachen starke Schmerzen an der verletzten Stelle.
Grad 1 ist durch hyperämische Hautveränderungen gekennzeichnet. Die Verbrennungsstelle ist beim Abtasten schmerzhaft, beim Drücken wird sie blass.
Bei Verbrennungen 2. Grades bilden sich auf der hyperämischen Haut seröse Blasen mit transparentem Inhalt, der Boden ist rosa. Blasen können innerhalb von 24 Stunden nach der eigentlichen Verbrennung entstehen. Druckschmerzen sind auch typisch.
Bei Läsionen 3. Grades bilden sich serös-hämorrhagische Blasen auf hyperämischer und infiltrierter Haut. Trockene Nekrosen können auftreten. Die betroffene Stelle ist mäßig schmerzhaft bis schmerzlos, die Haare fallen aus.
Bei tiefen vollschichtigen Verbrennungen 4. Grades kommt es zu Nekrosen und Verkohlung. Die Wunde ist schmerzlos, das Wundbett ist vom Knochengewebe gebildet. Isolierte Nasenverbrennungen treten äußerst selten auf und gehen in der Regel mit Schäden an anderen Bereichen einher.
Klassifikation der Verbrennungen der Nase nach der Tiefe der Hautschädigung
Grad
Tiefe der Hautschädigung
Lokale Veränderungen
Schmerzhaftigkeit
Heilung
1. Grad
Nur Epidermis
Hyperämie (Rötung) der Haut. Schmerzhaft bei Palpation. Wenn Sie Druck ausüben, wird die Stelle blass.
Mäßig, bei Berührung
Epithelisierung, ohne Vernarbung
2. Grad
Epidermis + obere Schichten der Dermis (Papillarschicht)
Seröse Blasen mit transparentem Inhalt auf hyperämischer Haut. Der Blasengrund ist rosa. Blasen können innerhalb von 24 Stunden entstehen
Serös-hämorrhagische Blasen, trockene Nekrosen. Die Haut ist hyperämisch und infiltriert. Die Haare lassen sich leicht entfernen
Reduziert bzw. schmerzlos
Narbenbildung
4. Grad
Alle Hautschichten, Muskeln, Sehnen, Knorpel, ggf. Knochen
Schwarzer Schorf, das Wundbett ist vom Knochengewebe gebildet. Breitflächige Nekrose
Keine
Hypertrophe Narbenbildung
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Anamnese der Verletzung und des HNO-Befundes gestellt. or der stationären Aufnahme sollte unbedingt die Durchlässigkeit der Atemwege beurteilt werden. Die Untersuchung der Nasopharynxschleimhaut wird danach regelmäßig wiederholt, um eventuelle Verbrennungen und reaktive Schleimhautödeme frühzeitig zu erkennen und Ateminsuffizienz vorzubeugen. Die Tiefe und Anteil der verbrannten Körperoberfläche sind abzuschätzen, um die weitere Behandlungstaktik festzulegen. Bei einer großflächigen Schädigung kommen biochemische Untersuchungen von Blut und Urin sowie EKG zum Einsatz, um möglichen schweren systemischen Auswirkungen entgegenzuwirken.
Behandlung der Verbrennungen der Nase
Als Erstes sollte die Exposition gegenüber dem schädigenden Faktor beseitigt werden. Bei Rauchinhalation wird prähospital Insufflation von befeuchtetem Sauerstoff eingeleitet.
Der verletzte Körperbereich sollte gekühlt und angemessene Schmerztherapie verabreicht werden. Bei oberflächlichen Verbrennungen kommen topische Mittel zum Einsatz. Es erfolgt eine Wundabdeckung mit antibakteriellen Salben. Kleine Blasen werden nicht geöffnet, während größere Blasen aufgeschnitten werden sollten. Bei tiefen Verbrennungen ist Hautlappenplastik angezeigt.
Großflächige und tiefe Verbrennungen werden stationär in Verbrennungszentren behandelt.
Erfrierung der Nase
Ätiologie
Erfrierungen entstehen, wenn exponierte Körperteile über längere Zeit niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Bei längerem Aufenthalt in ungünstigen Umgebungsbedingungen in Form von hoher Luftfeuchtigkeit und Wind kann es selbst bei Plusgraden zu einer Erfrierung kommen.
Anatomie
Kälteeinwirkung führt zum direkten Einfrieren der Zellen und damit zum Zelltod. Auch kommt es bei Erfrierungen zu einer gestörten Durchblutung in Form von Krämpfen (Vasokonstriktion) in distalen Teilen der kleinen Blutgefäße. Es kommt zu einer Gewebsischämie und schließlich zur Nekrose des Gewebes. Der genaue Grad der Erfrierung kann in manchen Fällen erst nach mehreren Tagen beurteilt werden, da die charakteristischen Veränderungen verzögert auftreten (Blasenbildung nach 4-8 Stunden, Demarkationslinie bei Nekrosen nach mehreren Tagen).
Bei Erfrierungen 1. Grades sind die oberflächlichen Schichten der Dermis betroffen und die Haut wird blass.
Erfrierungen 2. Grades sind durch die Bildung von serösen Blasen auf blasser Haut gekennzeichnet.
Erfrierungen 3. Grades weisen tiefe Hautläsionen auf. Es bilden sich Blasen, die mit hämorrhagischem Inhalt gefüllt sind.
Die Erfrierungen 4. Grades sind durch eine Nekrose der gesamten Haut und der darunter liegenden Weichteilschichten gekennzeichnet. Es bildet sich eine trockene Gangrän, die distalen Bereiche sind mit schwarzem, trockenem Schorf bedeckt. In einigen Fällen kommt es zur Autoamputation. Die Haut erscheint zyanotisch, marmoriert (Cutis marmorata). Die Läsionen gehen mit Manifestationen des 2. und 3. Grades und der Bildung von Blasen mit unterschiedlichem Inhalt einher.
Klinik
Bei Erfrierungen bestehen anfangs Brenngefühl und Sensibilitätsstörungen der betroffenen Stelle. Der der Kälte ausgesetzte Körperabschnitt ist blass, kalt, hart, mit marmoriert aussehender Haut. Nach dem Erwärmen sind die betroffenen Stellen sehr schmerzhaft. Je höher der Erfrierungsgrad, desto stärker ist das Schmerzsyndrom. Die Haut wird hyperämisch und ödematös. Für jeden Grad sind die oben beschriebenen lokalen Hautveränderungen typisch.
Klassifikation der Erfrierungen der Nase nach der Tiefe der Hautschädigung
Grad
Tiefe der Hautschädigung
Lokale Veränderungen
Schmerzhaftigkeit
Heilung
1. Grad
Oberflächliche Schichten der Dermis
Blasse Haut, Taubheitsgefühl, Brennen, kalte Stelle. Nach dem Erwärmen – Hyperämie, Ödem. Keine Blasenbildung
Mäßig, wird stärker nach dem Erwärmen
Schnell, ohne Narben
2. Grad
Epidermis + obere Schichten der Dermis (Papillarschicht)
Seröse Blasen mit transparentem Inhalt entstehen nach 4 bis 8 Stunden. Blasse, kalte Haut. Später – Ödem, Hyperämie
Stark
Komplett, ggf. mit Hyperpigmentierung
3. Grad
Tiefe Hautschichten
Blasen mit hämorrhagischem Inhalt, die Haut erscheint zyanotisch, marmoriert (Cutis marmorata). Die Haare fallen auf der betroffenen Stelle aus. Später Nekrose
Stark, danach schwäche
Langsam, mit Vernarbung
4. Grad
Gesamte Haut und tiefer liegende Gewebe (subkutanes Fett, Muskeln, Knochen)
Zyanotische, marmorierte Haut Trockene Gangrän, schwarzer, trockener Schorf, Autoamputation. Zyanotische, marmorierte Haut. Geht häufig mit den Merkmalen des Grades 2–3 einher. Demarkation nach einigen Tagen
Fehlt, da die Nervenendigungen zerstört sind
Langsam, mit Verlust von Gewebe und hypertropher Vernarbung
Diagnostik
Die Diagnose wird anhand der Anamnese und der Beschwerden gestellt. Der Allgemeinzustand und lokale Veränderungen werden beurteilt.
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Behandlung der Erfrierungen der Nase
Die Behandlung erfolgt durch langsames Erwärmen der betroffenen Stelle. Das „Reiben“ bzw. offenes Feuer zum Erwärmen sollte man unterlassen, da die Schmerzempfindung in den betroffenen Bereichen herabgesetzt ist und es zu mechanischer Schädigung oder Verbrennungen kommen kann. Die betroffene Körperpartie kann mit warmem Wasser oder einem warmen trockenen Verband erwärmt werden. Es kommen schmerzlindernde Mittel zum Einsatz, ggf. Opioidanalgetika. Bei Erfrierung des ganzen Organismus sollten die Betroffenen warme Getränke erhalten und mit einer Thermodecke bedeckt werden. Topisch sind Blasen mit antibakteriellen Substanzen und Anlegen eines sterilen Verbandes zu behandeln. Für eine bessere Perfusion werden Antikoagulanzien, Thrombozytenaggregationshemmer und Vasodilatatoren verordnet. Trockene Gangräne werden nach Ablauf einiger Tage amputiert.
FAQ
1. Warum lässt sich der Grad einer Erfrierung nicht immer sofort feststellen?
Tiefe Veränderungen zeigen sich erst später: die Blasen bilden sich nach 4 bis 8 Stunden, die Demarkationslinie erst nach einigen Tagen. Der endgültige Grad wird im Verlauf bestimmt.
2. Warum sollte ich meine Haut nicht reiben, wenn ich Erfrierungen habe?
Das Reiben von desensibilisiertem Gewebe kann mechanische Schäden und sogar thermische Verbrennungen verursachen, wenn eine offene Wärmequelle verwendet wird. Bei bestehender Ischämie und Zelltod erhöht sich dadurch das Risiko von Sekundärkomplikationen und Infektionen. Passive Erwärmung – mit warmem Wasser oder trockener Wärme – gilt als die richtige Art des Aufwärmens.
3. Wie unterscheidet sich die Behandlung von Verbrennungen und Erfrierungen?
Bei Verbrennungen ist wichtig, den auslösenden Faktor zu beseitigen und eine Infektion zu vermeiden. Erfrierungen erfordern eine allmähliche Erwärmung, die Wiederherstellung des Blutflusses und die Behandlung von Gefäßstörungen. Nekrotisierte Bereiche werden manchmal chirurgisch entfernt.
4. Kann man eine kombinierte Verletzung haben – Verbrennung und Erfrierung zur gleichen Zeit?
In einigen klinischen Situationen, insbesondere bei unangemessenen Versuchen, die erfrorene Stelle mit offenem Feuer oder heißen Gegenständen zu erwärmen, besteht die Gefahr, dass das bereits durch die Kälte geschädigte Gewebe eine Verbrennung erleidet. Dies verschlechtert den Verlauf erheblich, vergrößert die Nekrosefläche und erhöht das Risiko von Komplikationen.
5. Welche Komplikationen sind bei Verbrennungen und Erfrierungen an der Nase möglich?
Zu den wichtigsten Komplikationen gehören Infektionen der Wundoberfläche, hypertrophe Narben und Verformungen der äußeren Nase. Tiefe Verbrennungen und Erfrierungen können das Knorpelskelett schädigen, was zu anhaltenden Atembeschwerden und einem beeinträchtigten Geruchssinn führen kann. Wenn die Nasenschleimhaut betroffen ist, kommt es außerdem häufig zu Schwellungen, die die Nasenatmung erschweren und das Risiko einer Sekundärinfektion mit sich bringen.
Liste der Quellen
1.
VOKA Katalog.
https://catalog.voka.io/
2.
Total Otolaryngology—Head and Neck Surgery, Anthony P. Sclafani, Robin A. Dyleski, Michael J. Pitman, Stimson P. Schantz. Thieme Medical Publishers, Inc., 2015. ISBN 978-1-60406-646-3.
3.
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