Als Dermatom bezeichnet man einen Hautbereich, dessen sensible Innervation von einem einzigen Spinalnerv (einem Segment des Rückenmarks) versorgt wird. Jedem dieser Segmente (mit Ausnahme des ersten Halswirbels, C1) entspricht ein bestimmter Bereich auf der Körperoberfläche.
Alle Dermatome des Körpers bilden zusammen eine Art „Karte“ der Innervation, die in der Neurologie verwendet wird, um das Ausmaß der Schädigung des Rückenmarks oder der Wurzeln der Spinalnerven zu bestimmen. Die Bereiche benachbarter Dermatome überlagern sich teilweise, was die Zuverlässigkeit des sensorischen Systems gewährleistet.
Jeder Spinalnerv tritt aus dem Wirbelkanal aus und enthält sensible (afferente) Fasern eines bestimmten Hautbereichs. Diese Fasern übertragen Informationen zu Berührungen, Schmerzen, Temperatur und Druck an das zentrale Nervensystem.
Die Gesamtheit dieser Fasern von einer einzelnen Wurzel und der von ihnen innervierte Bereich werden als Dermatom bezeichnet. So innerviert z. B. die Nervenwurzel L5 die Haut an der Vorderfläche des Unterschenkels und an der Rückseite des Fußes.
Die Karte der Dermatome ist ein grundlegendes Instrument in der topischen Diagnostik neurologischer Erkrankungen. Symptome (Schmerzen, Taubheitsgefühl, Kribbeln, Ausschlag), die eindeutig den Grenzen eines oder mehrerer Dermatome entsprechen, deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Schädigung der entsprechenden Nervenwurzel hin.
Klinische Beispiele:
Die Beurteilung der Sensibilität in verschiedenen Dermatomen ist ein wichtiger Bestandteil der neurologischen Untersuchung, da sie es dem Arzt ermöglicht, das Ausmaß der Schädigung des Nervensystems zu bestimmen.
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