Microneedling (Mikronadeln): Anzeigen, Kontraindikationen, Methode und Effekt

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Microneedling, auch perkutane Kollagen-Induktionstherapie, ist ein minimalinvasives dermatologisches Verfahren, bei dem die Haut mit einem speziellen Gerät („Dermaroller“, „Needling-Pen“, „Dermastamp“) mit Mikronadeln kontrolliert traumatisiert wird, um Reparatur- und Wachstumsprozesse auszulösen.

3D-Animation — Microneedling

Einsatzbereiche und Einschränkungen des Verfahrens

Durch die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten kann das Verfahren praktisch an jeder Körperstelle eingesetzt werden. Am häufigsten sind es das Gesicht, der Hals und der Dekolleté-Bereich.

Microneedling ist beliebt aufgrund seiner Wirksamkeit, Sicherheit und Flexibilität bei der Behandlung kosmetischer und dermatologischer Probleme. Dieses Verfahren eignet sich zur Behandlung von Hautproblemen wie Aknenarben, Dehnungsstreifen sowie zur Faltenreduzierung.

Die meisten Patienten nutzen Microneedling zu kosmetischen Zwecken, aber es kann auch bei bestimmten Hauterkrankungen hilfreich sein.

Anzeigen

Microneedling Vorher Nachher
Microneedling Vorher Nachher
  • Aknenarben
  • Pigmentflecken
  • Hautfalten und Ptosis
  • Dehnungsstreifen
  • Alopezie

Gegenanzeigen

  • Hauterkrankungen in der akuten Phase
  • Schwangerschaft und Stillen
  • Herpes
  • Einnahme bestimmter Arzneimittel
  • Keloidneigung

Wie können Mikroverletzungen die Reparaturprozesse anregen?

Wirkmechanismus

Perforation der Hautschichten mit Mikronadeln
Perforation der Hautschichten mit Mikronadeln

Der Wirkmechanismus des Microneedling zeigt sich durch die Induktion von Kollagen, eine der wesentlichen biologischen Reaktionen der Haut auf die Behandlung.

Durch kontrollierte multiple Mikroverletzungen stimuliert die Perforation die natürliche Entzündungsreaktion der Haut und bewirkt so eine Reparatur der Dermis.

Um den Behandlungserfolg zu verbessern, können im Rahmen des Microneedling zusätzliche Wirkstoffe transdermal appliziert werden, wie z. B. Vitamine, Antioxidantien, Peptide, Hyaluronsäure und plättchenreiches Plasma (PRP).

Wiederherstellung von Kollagen- und Elastinfasern
Wiederherstellung von Kollagen- und Elastinfasern

Stadien der Einwirkung des Microneedling auf die Haut

  • Entzündungsphase (bis zu 3 Tagen): die Freisetzung von Wachstumsfaktoren durch Thrombozyten wird aktiviert, es kommt zur Migration von Neutrophilen, zur Ansammlung von Makrophagen und zur Sekretion von Interleukinen im Entzündungsherd.
  • Phase der Fibroblastenproliferation (vom 3. bis zum 21. Tag): Fibroblasten beteiligen sich an der Reorganisation der Elastinfasern und der Synthese von neuem Kollagen, die zusammen für die Elastizität und Straffheit der Haut im beschädigten Bereich sorgen.
  • Remodellierungsphase (3 Wochen bis 6 Monate): es kommt zur endgültigen Bildung von reifem Kollagen Typ I und von Querverbindungen zwischen den Fasern, die den Reparaturprozess der Dermis vervollständigen.

Die langfristige Wirkung des Microneedling wird durch einen kompletten Remodellierungszyklus der Hautmatrix erreicht.

Methode

Geräte
Geräte

Für die Behandlung ist keine spezielle Vorbereitung erforderlich.

Etappen einer Microneedling-Behandlung

  1. Sorgfältige Reinigung der Haut mit einem antiseptischen Mittel
  2. Örtliche Betäubung für 15 bis 30 Minuten
  3. Perforation der Haut mit einem speziellen Gerät mit Mikronadeln: die Länge der Nadeln und die Geschwindigkeit werden je nach der zu behandelnden Stelle gewählt
  4. Erneute Reinigung der Haut mit einem antiseptischen Mittel
  5. Applikation zusätzlicher Wirkstoffe für eine schnellere Regeneration

In der Regel dauert die gesamte Behandlung max. 30–40 Minuten.

Die empfohlene Anzahl der Behandlungen richtet sich nach dem Ausgangszustand der Haut und dem gewünschten Ergebnis.

Wichtige Empfehlungen nach der Behandlung:

  • Die Haut mit milden Cleansern reinigen
  • Sonnenschutz auftragen
  • Regenerierende Cremes mit Panthenol, Hyaluronsäure, Wachstumsfaktoren und Ceramiden anwenden
  • Produkte mit Säuren und Retinol vermeiden

FAQ

1. Was ist Microneedling?

Microneedling, auch perkutane Kollagen-Induktionstherapie, ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem die Haut mit einem speziellen Gerät („Dermaroller“, „Needling-Pen“, „Dermastamp“) mit sterilen Mikronadeln perforiert wird (kontrollierte mechanische Verletzung der Haut). Diese Perforation löst eine Kaskade von Reparaturprozessen in der Dermis aus, deren Ziel die beschleunigte Regeneration und Remodellierung ist.

2. Wie funktioniert die Behandlung und was ist die erwartete Wirkung?

Der Haupteffekt besteht in der Induktion der Neokollagenese (Bildung von neuem Kollagen). Kontrollierte Mikroverletzungen lösen eine physiologische Reaktion aus: eine Entzündungsphase mit Freisetzung von Wachstumsfaktoren, eine Proliferationsphase mit Aktivierung von Fibroblasten und Synthese von neuem Kollagen und Elastin sowie eine lang anhaltende Remodellierungsphase (bis zu 6 Monate), in der reifes Kollagen Typ I gebildet und die dermale Matrix erneuert wird.

3. Was sind die Hauptindikationen für Microneedling und wofür wird es eingesetzt?

Das Verfahren ist angezeigt zur Korrektur einer Vielzahl von dermatologischen und ästhetischen Problemen. Die häufigsten davon sind atrophische Aknenarben, Reduzierung von Falten und Ptose, Dehnungsstreifen und Hyperpigmentierung sowie Stimulierung des Haarwachstums bei bestimmten Formen von Alopezie.

4. Ist Microneedling schmerzhaft?

Vor der Behandlung kommt topische Anästhesie (Betäubungscreme) zum Einsatz. Diese wird nach der Hautreinigung für 15–30 Minuten aufgetragen. Das macht die Behandlung nahezu schmerzfrei.

5. Wie schnell heilt die Haut nach Microneedling?

Unmittelbar nach dem Eingriff entstehen deutliche Erytheme (Rötungen) und mäßige Schwellungen, d. h. eine ganz normale Entzündungsreaktion. Diese Erscheinungen bilden sich in der Regel innerhalb von 1 bis 3 Tagen zurück. Die Rehabilitationsphase ist kurz, doch muss das Behandlungsprotokoll strikt eingehalten werden, u. zw. milde Reinigungsmittel verwenden, obilgater Sonnenschutz (SPF) und Anwendung regenerierender Cremes. Während der Heilungsphase (5–7 Tage) sind Retinol und Säuren zu vermeiden.

6. Wie viele Behandlungen und wie häufig sind nötig?

Die Länge eines Behandlungszyklus wird individuell festgelegt, abhängig von der Indikation und dem Ausgangszustand der Haut. Die optimale Häufigkeit der Behandlungen zur Kollagenstimulation beträgt einmal pro Monat, was den physiologischen Zeiträumen der Proliferation und Remodellierung der Dermis entspricht.

7. Gibt es Gegenanzeigen?

Zu den Nachteilen und Nebenwirkungen des Microneedling, die bei falscher Behandlung oder ungenügender Desinfizierung entstehen können, gehören das Risiko einer Sekundärinfektion, die Entwicklung einer postinflammatorischen Hyperpigmentierung (wenn kein Sonnenschutz aufgetragen wurde) oder eine Aktivierung des Herpesvirus.

8. Was ist der Unterschied zwischen Microneedling, Mesotherapie und Biorevitalisierung?

Es handelt sich um Verfahren mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Microneedling ist in erster Linie eine mechanische Stimulierung (Kollageninduktion) mit gleichzeitiger transdermaler Applikation von Wirkstoffen. Mesotherapie und Biorevitalisierung sind Injektionsverfahren, bei denen die Hauptwirkung durch die pharmakologische Wirkung der injizierten Präparate (Hyaluronsäure, Vitamine, Peptide) erzielt wird und die Verletzung durch die Nadel sekundär ist.

Quellenverweise

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https://catalog.voka.io/

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