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Stenose

Auch bekannt als: Verengung

Als Stenose (aus dem Griechischen στένωσις für „Verengung“) wird die krankhafte, dauerhafte Verengung des Innenraums einer hohlen Körperstruktur bezeichnet, wie zum Beispiel eines Blutgefäßes, einer Herzklappe, des Darms, der Atemwege oder des Wirbelkanals.

Diese Verengung verhindert den normalen Durchtritt physiologischer Medien (Blut, Luft, Nahrung, Hirnflüssigkeit) und führt zu einer Beeinträchtigung der Funktion des entsprechenden Organs oder Systems. Die klinischen Manifestationen, der Schweregrad und die Prognose einer Stenose hängen gänzlich von ihrer Lokalisation, dem Grad der Verengung und der Entwicklungsgeschwindigkeit ab.

Ätiologie und Pathophysiologie

Die Verengung kann entweder durch pathologische Veränderungen in der Wand der Struktur selbst oder aber durch äußere Kompression verursacht werden.

Die Hauptursachen für die Entwicklung einer Stenose:

  • Degenerative Prozesse: die häufigste Ursache bei Erwachsenen.
    • Atherosklerose: Bildung von Cholesterin-Plaques in den Arterienwänden (Stenose der Koronar- und Karotisarterien).
    • Verkalkung: Die Ablagerung von Kalziumsalzen in den Herzklappenflügeln (Aortenstenose).
    • Osteoarthrose: Knochenwucherungen (Osteophyten) können eine Stenose des Wirbelkanals verursachen.
  • Angeborene Fehlbildungen: Fehlbildungen, die von Geburt an bestehen (angeborene Aortenstenose, Pylorusstenose bei Säuglingen).
  • Entzündliche Veränderungen und Narbenbildung: Bildung von Narbengewebe nach Verletzungen, Verbrennungen, Entzündungen oder Operationen (narbige Ösophagusstenose nach Refluxösophagitis, Trachealstenose nach längerer Intubation).
  • Tumor: Wachstum eines Tumors, der den Hohlraum entweder von innen blockiert oder von außen komprimiert.

Pathophysiologisch hat eine Stenose zwei Hauptkonsequenzen: eine erhöhte Belastung der Kammern, die sich vor der Engstelle befinden (z. B. Myokardhypertrophie bei Aortenstenose), und eine unzureichende Blutversorgung oder Funktionen der Bereiche nach der Verengung (Ischämie, Hypoxie).

Klinische Relevanz und Beispiele

Eine Stenose ist die Grundlage vieler häufig vorkommender und klinisch signifikanter Erkrankungen.

Zu den häufigsten und wichtigsten Stellen im Körper gehören:

  • Das kardiovaskuläre System:
    • Stenose der Herzklappen: am häufigsten sind die Aorten- und Mitralklappe betroffen. Führt zu Kurzatmigkeit, Schmerzen in der Brust und der Entwicklung einer Herzschwäche.
    • Koronararterienstenose: liegt der koronaren Herzkrankheit zugrunde, verursacht Angina Pectoris und Myokardinfarkt.
    • Karotisarterienstenose: ist die Hauptursache für ischämische Schlaganfälle.
  • Das zentrale Nervensystem:
    • Spinalkanalstenose: Kompression des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln, gekennzeichnet durch Schmerzen, Taubheitsgefühle und Schwäche in den Gliedmaßen.
  • Das Atmungssystem:
    • Larynx- und Trachealstenose: ein lebensbedrohlicher Zustand, der inspiratorischen Stridor (pfeifende Geräusche beim Einatmen) und Erstickungsgefühle verursacht.
  • Das Verdauungssystem:
    • Ösophagusstenose: führt zu Dysphagie (Schluckbeschwerden).
    • Pylorusstenose: zeigt sich bei Neugeborenen in unkontrollierbarem, schwallartigem Erbrechen.

Diagnostik und Therapie

Eine Stenose wird mittels medizinischer Bildgebungsverfahren diagnostiziert. Für Gefäße und Herzklappen wird die Ultraschalluntersuchung mit Doppler-Sonographie (Herz-Ultraschall, Echo-KG) eingesetzt. CT- und MRT-Aufnahmen werden herangezogen, um den Wirbelkanal, das Gehirn und innere Organe zu beurteilen. Als „Goldstandard“ für die Diagnose einer arteriellen Stenose gilt die Angiographie.

Die Behandlung zielt auf die Beseitigung der Stenose ab. Je nach Ursache und Grad der Stenose kann die Behandlung konservativ durch medikamentöse Therapie, minimalinvasiv durch eine Ballonangioplastie und arterielles Stenting oder chirurgisch durch einen Herzklappenersatz, eine Bypass-Operation oder einen dekompressive Wirbelsäuleneingriff erfolgen.

Erwähnt in

Aortenklappenstenose: Ursachen, Pathophysiologie, Symptome, Schweregrade, Diagnostik und Behandlung
April 14, 2025 · 15 min lesen
Kizyukevich O. Kizyukevich O. · April 14, 2025 · 15 min lesen

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